Vor 60 Jahren, im Dezember 1963, begann in Frankfurt am Main der Auschwitz-Prozess. Für die Entwicklung der Bundesrepublik und der deutschen Nachkriegsdemokratie war er von maßgeblich prägender Bedeutung. Von nun an konnte die deutsche Gesellschaft nicht mehr über die Systematik ebenso wie die grauenvollen Einzelheiten des beispiellosen Verbrechens hinwegsehen, dessen sich Deutschland schuldig...
Das Böse als Realität in der Weltpolitik
Demokratische Gesellschaften scheuen den Begriff „Das Böse“. Doch die russischen Invasoren begehen in der Ukraine Verbrechen, die keine andere Benennung zulassen. Gefragt ist eine säkulare Definition des Bösen, die seine Realität in der Weltpolitik analytisch erfasst. Wegerklären lässt es sich jedenfalls nicht. Im folgenden mein Essay, der unter dem Titel „Die Präsenz des...
Eichmann. Wie die „Banalität des Bösen“ banalisiert wurde
Vor 60 Jahren, am 11. April 1961, begann in Jerusalem der Prozess gegen Adolf Eichmann, den Organisator der NS-Judenvernichtung. In der jungen Bundesrepublik löste der Prozess einen das deutsche Nationalbewusstsein in den Grundfesten erschütternden Schock aus. Hannah Arendts These von der „Banalität des Bösen“ diente der Nachkriegsgeneration dazu, es wieder zu befestigen. Doch Arendts...